Killinger, Manfred von

 

Geb. 14.7. 1886 auf dem Lindigt-Gut bei Nossen, Vater war Landwirt; Besuch der Volksschule in Nossen, der Fürstenschule in Meißen, des Kadettenkorps Dresden und des Gymnasiums in Freiberg i. Sa.; 1904 Eintritt in die Kaiserliche Marine als Seekadett, Torpedolaufbahn, im 1. Weltkrieg Kommandant der TorpdeobooteV 3 und V 45. 1919/20 Führer des Sturmbataillons im Freikorps Ehrhardt, später Abteilungsleiter der Geheimorganisation Organisation Consul (OC), Führer des OC-Verbandes im oberschlesischen Aufstand 1921, 1921-22 wegen Beteiligung am Erzberger-Attentat im Gefängnis, nach Frei-spruch durch das Schwurgericht Offenburg Führer des Wiking-Bundes in Sachsen, 1928 Eintritt in die NSDAP und SA, MdL Sachsen 1929-33, MdR 1932-44, 1932 SA-Inspekteur Ost, Februar 1933 Führer der SA-Obergruppe I, März 1933 Reichskommissar für Sachsen, 6.5. 1933 bis 1935 Ministerpräsident von Sachsen, 1936 Mitgl. des Volksgerichtshofes, 1937 Eintritt in den diplomatischen Dienst, 1937-39 Generalkonsul in San Francisco, 1939-40 im Auswärtigen Amt, 1940 Gesandter in Preßburg, 1941-1944 Gesandter in Bukarest, Selbstmord am 1.9. 1944 in Bukarest.

Veröffentlichungen: Heiteres aus dem Seemannsleben (1923), Ernstes und Heiteres aus dem Putschleben (1927),  Die SA. In Wort und Bild (1933), Kampf um Oberschlesien 1921 (1934),  Der Klabautermann (1936), Das waren Kerle (1937)

 

 

[Reichstags-Handbuch, VI. Wahlperiode 1932, S. 126f.; Reichstags-Handbuch, VIII. Wahlperiode 1933, S. 180; Sächsischer Gemeinde-Beamten-Kalender 1930, S. 161/166;

Sächsischer Gemeinde-Beamten-Kalender 1931, S. 166; Stockhorst, S. 232.]

HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 55 (K 287)